Adoxaceae  /  Moschuskrautgewächse
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2004-10-27  (überarbeitet)

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Einziger Vertreter dieser Familie

Adoxa moschatellina   /   Moschuskraut (Bisamkraut)

Foto: J. Schneider

Foto: E. Horak /  20.3.2001 / Wien - Prater-Au beim Lusthaus

 

Beschreibung:

Wurzelstock waagrecht kriechend, fadenförmig, bis mehrere Dezimeter lang und 0,5-1,0mm dick, weiß, fleischig, knotig, mit entfernt stehenden, zweizeilig angeordneten, schuppenförmigen, weißen, fleischigen Niederblättern besetzt, distalwärts zu einer kleinen Schuppenknolle verdickt, welche 3-5 dicht aufeinander folgende verdickte Niederblätter, 1-33 grundständige Laubblätter und auf der Unterseite eine kräftige Wurzel trägt. Verzweigung des Rhizoms aus den Niederblattachseln meist des knolligen Abschnittes. Grundständige Laubblätter wechselständig, etwa 8 cm (selten bis zu 16 cm) lang, mit langem Stiel und schwach scheidig erweiterter Basis ohne Nebenblätter. Spreite einfach- bis doppelt-dreizählig gefiedert, Fiedern mehr oder weniger tief in 2-3 eiförmige, kurz bespitzte Abschnitte gespalten, oberseits mattgrün, im jungen Zustand mit Köpfchenhaaren, unterseits hellgrün, leicht glänzend. Blütentragende Stängel 1-3, aus den Achseln der Laubblätter, selten der Nabenblätter entspringend, aufrecht, 5-15 cm hoch, 4-kantig, kahl, in der Mitte oder über der Mitte mit 2 gegenständigen, kurzgestielten Stängelblättern. Blüten zu 5-7 in einem kopfigen, fast würfelförmigen Blütenstand zusammengedrängt, dessen Gipfelblüte meist 4-, dessen dekussiert stehende Seitenblüten meist 5-zählig sind. Tragblätter und Vorblätter gewöhnlich fehlend. Gipfelblüte mit 2- (selten mehr-)gliedrigem Kelch, 4-spaltiger Corolle und 4-zähligem Fruchtknoten. Blüten etwa 5 mm breit. Kelchblätter dreieckig, dick, fleischig, grünbleibend, Krone mehr oder weniger radiär, Kronblätter an der Basis nur wenig miteinander verwachsen, etwa 3 mm lang, 2,5 mm breit, eiförmig, gelblich-grün, an der Basis oberseits ein aus keuligen Drüsenhaaren bestehendes Nektarium tragend, nach der Blüte abfallend. Staubblätter ebensoviel wie Kronblätter, in einem mit der Krone alternierendem Kreis. Fruchtknoten halbunterständig mit ebensoviel freien Griffeln wie Fruchtblättern. Frucht eine mehrsamige, beerenähniche Steinfrucht, 4-5 mm breit, zusammengedrückt-kugelig, von den persistierenden Kelchzipfeln umgeben, mit 4 bzw. 5 einsamigen Steinkernen. Blütenstängel zur Zeit der Fruchtreife abwärts gekrümmt. die Blätter duften schwach bisamartig, während die Blüten einen Fäulnisgeruch verbreiten. Vorkommen: Stellenweise in feuchten Gebüschen, Hecken, Hohlwegen, an eingeschnittenen Ufern bewaldeter Bäche, in Auwäldern, Erlenbrüchen oder feuchten Laubmischwäldern. / collin bis subalpin / Zerstreut in allen Bundesländern.